Pressemeldung
Hoffnung für Kernbetrieb von HUEBER Getriebebau
– Laufende Verhandlungen mit Investoren über die Fortführung von Service, Wartung und Kernbereich der Getriebefertigung – Fortführung des Kernbetriebs angestrebt –
– Abarbeitung der bestehenden Kundenaufträge sichergestellt –
Kirn, 29.09.2016. Nach intensiven Sanierungsbemühungen der HUEBER Getriebebau GmbH mit Sitz im rheinland-pfälzischen Kirn gibt es Hoffnung. Mehrere Interessenten wollen den Kernbetrieb von HUEBER mit einem Teil der Getriebefertigung sowie den Geschäftsbereichen Service und Wartung fortführen. Angestrebt ist der Übergang mit einer mittleren zweistelligen Anzahl von Mitarbeitern im Rahmen einer übertragenden Sanierung bis Ende Oktober.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Jens Lieser hatte unmittelbar nach Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung Ende Juli 2016 mit großem Engagement und unter Hochdruck Gespräche mit Banken, Lieferanten und Kunden geführt. Dadurch ist es ihm gelungen, den Geschäftsbetrieb des Getriebeherstellers zu stabilisieren. Der harte Preiswettbewerb im Markt, deutliche Umsatzeinbrüche und eine stark rückläufige Auftragslage in den letzten Jahren hatten das 1909 gegründete Traditionsunternehmen in die wirtschaftliche Schieflage geführt.
Investoreninteresse nur für Kernbetrieb
Parallel dazu hatte Lieser eine intensive Investorensuche eingeleitet und Gespräche mit zahlreichen strategischen Investoren sowie Finanzinvestoren geführt, um eine Lösung für das gesamte Unternehmen zu finden. Dabei hat sich gezeigt, dass das Know-how des Getriebebauers im Markt geschätzt wird. Gleichwohl waren nur einige Interessenten bereit, ein Angebot für den Kernbetrieb des Unternehmens abzugeben. Nur durch eine auf das Kerngeschäft reduzierte Unternehmensgröße besteht die Chance, dass HUEBER wirtschaftlich auf eine solide Basis gestellt wird und seine Kernkompetenzen erhält.
„Bei dieser Herausforderung gilt mein besonderer Dank dem großen Engagement der Belegschaft, dem Betriebsrat und der IG Metall. Wir haben kooperativ zusammengearbeitet und unter höchsten Anstrengungen alles für den Erhalt und die Sicherung der Arbeitsplätze unternommen. Derzeit führen wir noch Gespräche mit mehreren Investoren. Mit der angestrebten Lösung können wir zumindest einen Teil der Arbeitsplätze sichern“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt Jens Lieser. Die umfänglichen Sanierungsbemühungen erfolgten in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat und der IG Metall.
Einschneidende Maßnahmen unumgänglich
Die Zeit drängt sehr. Vor dem Hintergrund der angespannten Auftragslage und der laufenden Betriebskosten sind harte Einschnitte unumgänglich. Die Bereiche, für die sich kein Investor findet, werden daher zum 31.10.2016 eingestellt. Betroffen hiervon ist die überwiegende Zahl der ca. 90 Mitarbeiter. Die ordnungsgemäße Abarbeitung der bestehenden Kundenaufträge im Bereich Produktion und Fertigung ist bis Ende Oktober 2016 sichergestellt. Über die einschneidenden Maßnahmen haben der vorläufige Insolvenzverwalter, der Betriebsrat und die IG Metall die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 28.09.2016 auf einer Betriebsversammlung informiert.
Hoch engagierte und qualifizierte Belegschaft
„Diese Entwicklung ist für die vom Arbeitsplatzverlust betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zutiefst enttäuschend. Denn sie haben in der Vergangenheit, insbesondere auch in schwierigen Zeiten, immer zu HUEBER gestanden. Die Belegschaft hat durch ihren überdurchschnittlichen Einsatz, persönlichem Verzicht und hohem Know-how maßgeblich dafür Sorge getragen, dass der Betrieb aufrechterhalten werden konnte“, sagt Edgar Brakhuis, zuständiger IG Metall Geschäftsführer der Geschäftsstelle Bad Kreuznach. Trotz mehrfachen Hinweisen und Drängen der IG Metall auf notwendige Veränderungen in den letzten Jahren seien diese von den Verantwortlichen nicht nachhaltig umgesetzt worden. In Folge dessen werde der Großteil der Beschäftigten diese Fehlentwicklungen jetzt durch den Arbeitsplatzverlust ausbaden müssen, so Brakhuis. Die IG Metall wird sich nun gemeinsam mit der örtlichen Arbeitsagentur sowie Vertretern aus Wirtschaft und Politik dafür einsetzen, dass die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Region möglichst schnell die Chance auf eine neue Beschäftigung erhalten. Die Bundesagentur für Arbeit hat für die Betroffenen bereits Unterstützung durch Qualifizierungs- und Eingliederungsmaßnahmen in Aussicht gestellt.
Über HUEBER Getriebebau GmbH
Die HUEBER Getriebebau GmbH hat ihren Ursprung in der im Jahre 1909 gegründeten Firma Baacke Getriebebau, die 1984 vom Unternehmer Rudolf Hueber übernommen und umfirmiert wurde. Das Unternehmen fertigt individuelle Getriebelösungen für unterschiedliche Branchen im Auftrag großer Industrieunternehmen. HUEBER Getriebe laufen weltweit in der Schwerindustrie, im Tagebau, bei Kraftwerken zur Energiegewinnung oder etwa als Prüfstandtechnik im Automotive-Bereich.
Seit mehr als 100 Jahren werden am Standort Kirn hochqualitative und individuelle Getriebelösungen für die Industrie und den Anlagenbau hergestellt. Die Experten von HUEBER liefern ihre Getriebe an die Schwerindustrie der Stahl-, Kupfer- oder Aluminiumerzeuger. Die Getriebe werden zudem im weltweiten Tagebau und Förderanlagen, in Kraftwerksanlagen zur Energiegewinnung, in der Kran- und Hebeindustrie etwa bei Containerterminals oder bei der Prüfstandtechnik der Automobil- und Automobilzulieferindustrie eingesetzt. Das Leistungsspektrum des Unternehmens reicht von der Entwicklung und Konstruktion über die Fertigung bis hin zur Montage, Wartung, dem Service und der Reparatur der Getriebe. Weitere Informationen unter: www.hueber-gmbh.de
Über die Kanzlei LIESER Rechtsanwälte
LIESER Rechtsanwälte ist eine der führenden Kanzleien auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung, Restrukturierung und Zwangsverwaltung. Die Kanzlei betreut von ihrem Hauptsitz in Koblenz und weiteren Standorten u.a. in Mainz, Frankfurt am Main, Köln und Trier Mandate aller Größenordnungen und Branchen. In über 3.000 Insolvenzverfahren hat LIESER Rechtsanwälte die Kompetenz bei der Fortführung und Sanierung von Unternehmen erfolgreich unter Beweis gestellt.
Weitere Informationen unter: www.lieser-rechtsanwaelte.de
Über die IG Metall
Die IG Metall ist mit über 2,3 Millionen Mitgliedern die größte Einzelgewerkschaft weltweit. Sie handelt Tarifverträge für ihre Mitglieder aus und engagiert sich für eine gerechte Gesellschaft in der Arbeits- und Lebenswelt. Gemeinsam mit Mitgliedern, Betriebsräten, Vertrauensleuten und allen Engagierten, setzt sie sich für ein „Gutes Leben“ ein.
Die IG Metall Geschäftsstelle Bad Kreuznach betreut über 6.000 Mitglieder in der Region Rheinhessen, Hunsrück, Nordpfalz und dem Naheland in tarifvertraglichen sowie arbeits- und sozialrechtlichen Fragen. Die Mitglieder kommen aus Betrieben der Metall- und Elektroindustrie, dem KfZ- und Metallhandwerk, der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie sowie den Betrieben aus der Textilindustrie. Weitere Informationen unter: www.igmetall-bad-kreuznach.de
Ansprechpartner für die Medien
Für die Kanzlei Lieser Zollstockgürtel 63 | 50969 Köln nuvoloni@dictum-media.de |
Download der PM-hoffnung-fuer-kernbetrieb-von-hueber-getriebebau-vom-29-09-2016 |
Für die IG Metall Salinenstraße 27 | 55543 Bad Kreuznach Edgar.Brakhuis@igmetall.de | Ingo.Petzold@igmetall.de
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