Pressemitteilung
Reifenfachhändler Reifen Kiefer GmbH und die RKKR GmbH sanieren sich in Eigenverwaltung
– Geschäftsbetriebe beider Unternehmen werden uneingeschränkt fortgeführt – Zukunftslösung beider Familienunternehmen durch Insolvenzplan oder übertragende Sanierung angestrebt –
Mettlach-Orscholz / Saarbrücken, 29. Juli 2022. Die Reifen Kiefer GmbH und die RKKR GmbH mit Sitz in Mettlach-Orscholz aus der Reifen Kiefer Gruppe haben wegen drohender Zahlungsunfähigkeit am 26.07.2022 beim Amtsgericht Saarbrücken (Insolvenzgericht Sulzbach) einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Die Reifen Kiefer GmbH ist ein führender Anbieter von Fahrzeugreifen aller Art und bietet KFZ-Serviceleistungen an. Insgesamt beschäftigt Reifen Kiefer an den Standorten Saarbrücken, Saarlouis, Mettlach-Orscholz und Trier 41 Angestellte.
Die RKKR GmbH ist ein Spezialist für Komplettradservice mit einem stark ausgebauten Vertriebsnetz für Großflotten diverser Automobilhersteller, Importeure sowie Leasinggesellschaften. Darüber hinaus werden Einlagerungskonzepte für regionale Autohäuser angeboten. Die RKKR GmbH beschäftigt 25 Angestellte.
Stabilisierung und Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen
Mit dem Antrag nutzen beide Reifenfachhändler die Chancen einer nachhaltigen Restrukturierung, um ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit solide und robust aufzustellen. Das Gericht hat den Anträgen am 28.07.2022 entsprochen und jeweils die vorläufige Eigenverwaltung für beide Unternehmen angeordnet.
Michael Kiefer, Geschäftsführer der Reifen Kiefer GmbH und der RKKR GmbH bleibt damit im Amt und ist auch weiterhin handlungs- und weisungsbefugt. Gleichzeitig wird die Geschäftsführung durch die Sanierungsexperten Jens Lieser und Dr. Martin Kaltwasser der LIESER Management GmbH als Generalhandlungsbevollmächtigte unterstützt. „Unser primäres Ziel ist es, unser Familienunternehmen fortzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten“, so Michael Kiefer. In den kommenden Wochen werden mit allen wesentlichen Beteiligten Gespräche geführt, um geeignete Restrukturierungsmaßnahmen für die beiden Familienunternehmen einzuleiten und umzusetzen.
Als vorläufigen Sachwalter hat das Insolvenzgericht jeweils den erfahrenen St. Ingberter Rechtsanwalt Matthias Bayer von der Kanzlei Abel und Kollegen Rechtsanwälte PartGmbB bestellt. Er wird als ‚verlängerter Arm’ des Gerichts das Sanierungsverfahren konstruktiv begleiten, die Geschäftsführung überwachen und die Gläubigerinteressen wahren.
Fortführung des Geschäftsbetriebs
Der Geschäftsbetrieb ist auf die nächsten Monate durchfinanziert und läuft an allen Standorten der beiden Gesellschaften uneingeschränkt weiter. „Ich bin zuversichtlich, dass wir diese Krise in unserer Unternehmensgeschichte gut überstehen werden“, sagt Michael Kiefer. „Ziel ist es, die beiden Unternehmen im harten Wettbewerb langfristig stabil und wettbewerbsfähig aufzustellen und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen. Mit unseren hochmotivierten Angestellten bin ich mir sicher, dass uns das gelingen wird“, so Kiefer weiter.
Die Geschäftsführung wird gemeinsam mit den Generalhandlungsbevollmächtigten Lieser und Dr. Kaltwasser nun einen Insolvenzplan erarbeiten, der nach Annahme durch die Gläubiger und nach Bestätigung des Gerichts das Unternehmen entschulden und neu aufstellen wird.
Löhne und Gehälter gesichert
Die insgesamt 66 Beschäftigten der beiden Unternehmen wurden an den einzelnen Standorten auf Mitarbeiterversammlungen über die aktuelle Situation sowie über die weiteren Schritte informiert. Löhne und Gehälter sind zum einen über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis Ende September 2022 gesichert. Zum anderen werden ab Oktober 2022 die Lohn- und Gehaltszahlungen wieder durch beide Unternehmen erfolgen, da der Geschäftsbetrieb über die nächsten Monate durchfinanziert ist.
Schwierige Marktsituation
Das Reifengeschäft in Deutschland steht seit geraumer Zeit unter erheblichen Druck. Das Ersatzgeschäft mit Fahrzeugreifen ist branchenweit durch die Corona Pandemie ohnehin stark rückläufig, da nach dem Wegfall von Geschäftsterminen und dem Einsatz von Videokonferenzen bei Fahrzeughaltern deutlich weniger Fahrten anfielen. Das bedeutet: weniger Kilometer Laufleistung, weniger Reifenverschleiß und damit weniger Umsatz für die Reifenfachhändler.
Unterbrochene Lieferketten
Zum anderen leidet die Branche seit dem Ukraine Krieg erheblich unter den unterbrochenen Lieferketten, die sich sehr negativ auf das Flottengeschäft der Automobilhersteller auswirken. Denn wenn Autoteile fehlen, können Fahrzeuge nicht endgefertigt werden. Und Automobilhersteller sowie Geschäftsflotten verzichten auf Reifenbestellungen, wenn sie wissen, dass die Fahrzeuge erst in Monaten ausgeliefert werden können. Die in Luxemburg und Österreich ansässigen Gesellschaften der Unternehmensgruppe sind von dem Sanierungsverfahren nicht betroffen.
Über die Reifen Kiefer GmbH
Die Reifen Kiefer GmbH ist ein Unternehmen für Reifen- und Autoservice und bietet an den Standorten Saarbrücken, Saarlouis, Mettlach-Orscholz und Trier KFZ-Serviceleistungen wie Reifenwechsel, Inspektionen, Öl-Service, Stoßdämpfer und vieles mehr an. Die Reifen Kiefer GmbH wurde 1989 von Hermann und Brigitte Kiefer in Saarbrücken gegründet. Im Jahr 1991 wurde das frühere Stammhaus der Wallerius & Kiefer GmbH in Mettlach-Orscholz übernommen. Im Jahr 1992 trat man der Reifenfachhandelskooperation „team Reifen-Union“ bei, der man bis zum Jahr 2019 angehörte. Im Jahr 1997 stieg Michael Kiefer in zweiter Generation ins Unternehmen ein. Weitere Informationen unter: www.reifen-kiefer.de
Über die RKKR GmbH
Die RKKR GmbH wurde im Jahr 2017 aus der Reifen Kiefer GmbH heraus gegründet und ist auf die Komplettradfertigung und auf den individuellen Zusammenbau von Kompletträdern für diverse Automobilhersteller, Leasingunternehmen und Importeure spezialisiert. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über ein ganzheitliches Reifen-Einlagerungskonzepts das von regionalen Autohäusern in Anspruch genommen wird. Weitere Informationen unter: www.rkkr.eu
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PM ‘Reifen Kiefer-Unternehmen sanieren sich in Eigenverwaltung’ vom 29.07.22