Pressemitteilung
Schweißmaschinenhersteller DALEX GmbH saniert sich in Eigenverwaltung
– Betrieb wird uneingeschränkt und vollumfänglich fortgeführt –
– Löhne und Gehälter gesichert – Keine Personalmaßnahmen geplant –
– Ziel ist Erhalt und Fortführung des Traditionsunternehmens –
– Unterbrechung der Lieferketten und Vorfinanzierungsprobleme hatten das im Kern gesunde Unternehmen in Schieflage gebracht –
Wissen/Betzdorf, 16. Juni 2023. Der Schweißmaschinenhersteller DALEX GmbH (DALEX) mit Sitz in Wissen hat wegen Zahlungsunfähigkeit am 15.06.2023 beim Amtsgericht Betzdorf einen Antrag auf ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. DALEX ist ein führendes Unternehmen bei der Herstellung von Schweißmaschinen und Sonderanlagen. Als Spezialist für Widerstands-schweißen und Systempartner der Industrie entwickelt DALEX hochkomplexe und auf die individuellen Ansprüche der Kunden speziell zugeschnittene Sondermaschinen und Fertigungszellen für unterschiedlichste Branchen.
Stabilisierung des Geschäftsbetriebs
Mit dem Antrag nutzt DALEX die Chance auf eine nachhaltige Sanierung, um künftig seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit solide und robust aufzustellen. Das Gericht hat dem Antrag am 16.06.2023 entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung für das Unternehmen angeordnet. Dr. Olaf Kopitetzki und Dipl.-Ing. Georg Lichtenberg, beide Geschäftsführer der DALEX GmbH, bleiben im Amt und sind weiterhin handlungs- und weisungsbefugt. Gleichzeitig wird die Geschäftsführung durch den Sanierungsexperten Rechtsanwalt Markus Küthe von der Kanzlei Heidemann Küthe Rechtsanwälte aus Düsseldorf als Generalhandlungsbevollmächtigter unterstützt. Als vorläufigen Sachwalter hat das Gericht Rechtsanwalt Jens Lieser von der Kanzlei LIESER Rechtsanwälte aus Koblenz bestellt. Er wird im Auftrag des Gerichts das Sanierungsverfahren im Interesse der Gläubiger konstruktiv begleiten, die Verhandlungen mit Kunden und Lieferanten unterstützen und die Geschäftsführung überwachen.
Erhalt und Sicherung der Arbeitsplätze
Die Beschäftigten wurden auf einer Mitarbeiterversammlung über die aktuelle Situation sowie über die weiteren Schritte informiert. Die Löhne und Gehälter sind über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis Ende August 2023 gesichert. Ab September 2023 erfolgen die Zahlungen wieder durch DALEX. „Unser primäres Ziel ist es, unser Unternehmen fortzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt Dr. Olaf Kopitetzki, geschäftsführender Gesellschafter von DALEX. „Es sind keine Personaleinschnitte geplant. Ganz im Gegenteil. Wir brauchen unsere Mitarbeiter. Sie sind die tragende Säule und der Motor unseres Unternehmens“, ergänzt Mitgeschäftsführer Georg Lichtenberg. Der operative Geschäftsbetrieb läuft vollumfänglich und wie gewohnt uneingeschränkt weiter.
Betrieb und Herstellung der Schweißmaschinen laufen uneingeschränkt weiter
„Für Kunden und Mitarbeiter wird alles weiter laufen wie bisher. In den kommenden Wochen werden mit allen wesentlichen Beteiligten Gespräche geführt, um geeignete Restrukturierungsmaßnahmen für den Schweißmaschinenhersteller einzuleiten und umzusetzen“, ergänzt Markus Küthe, Generalhandlungs-bevollmächtigter von DALEX. So sollen Arbeitsprozesse optimiert und digitalisiert sowie der Vertrieb umstrukturiert werden. Während der Schwerpunkt des Vertriebs bislang in Deutschland lag, sollen künftig Schritt für Schritt neue Märkte zunächst in Europa und mittelfristig auch in den USA, Indien sowie China erschlossen werden.
Materialmangel durch unterbrochene Lieferketten
Nach guten Wachstumsjahren mit stabilen Umsätzen und positiven Erträgen befindet sich DALEX seit dem Aufkommen der Coronapandemie in 2020 im Umbruch und hat mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Coronapandemie und der Ausbruch des Ukraine-Krieges hatten die Lieferketten gestört und unterbrochen und damit die gesamte Wertschöpfungskette von DALEX erheblich beeinträchtigt. Durch Verzögerungen in der Materialverfügbarkeit konnten Kundenaufträge nicht fertiggestellt und ausgeliefert werden. Dies hatte insbesondere ab 2021 zu Umsatzeinbrüchen geführt. Die Lieferengpässe für die dringend notwendigen Materialien waren nicht nur von kurzer Dauer, sondern zogen sich bisweilen über viele Monate hin. Trotz guter Auftragslage und einem Auftragsüberhang spitzte sich die Situation immer mehr zu.
Vorfinanzierungsprobleme durch Neuaufträge
Die Probleme nahmen zu, als weitere Aufträge eingingen, diese aber von DALEX vorfinanziert werden mussten. Denn DALEX muss in Vorleistung gehen und Kundenzahlungen erfolgen erst nach Fertigstellung und Auslieferung der Maschinen. „Die eigentlich erfreulichen Neuaufträge erwiesen sich als Belastung, da die Vorfinanzierung zunehmend die Liquidität im Unternehmen band“, sagt Sanierungsberater Küthe. Erschwerend kam hinzu, dass einige Kunden entgegen dem Zahlungsziel erst später zahlten, sodass die ohnehin angespannte Liquiditätssituation sich weiter verschärfte. Dabei könne DALEX aktuell den höchsten Auftragsbestand innerhalb der letzten 20 Jahren verzeichnen, so Küthe.
Positive Perspektive auf nachhaltige Sanierung
„Ich sehe ein gutes, tragfähiges Geschäftsmodell, erfahrene hochmotivierte Mitarbeiter und einen konkreten Bedarf am Markt, sodass es durchaus Chancen gibt, dass DALEX nach der Restrukturierung neu durchstarten kann. Das liegt auch im Interesse der Gläubiger“, sagt der vorläufige Sachwalter Jens Lieser. Zudem habe die Geschäftsführung Signale erhalten, dass die Kunden und Lieferanten DALEX weiter unterstützen und die gute bewährte Zusammenarbeit fortsetzen wollen. Das stimme ihn zuversichtlich, so Lieser weiter. „Hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Vertrauen sind das Fundament unserer Geschäftsbeziehung und die wichtige Basis für das Gelingen der angestrebten Sanierung“, sagt Geschäftsführer Dr. Olaf Kopitetzki, der im Mai 2021 das Unternehmen erworben hatte.
Erarbeitung eines Sanierungsplans
Die Geschäftsführung wird gemeinsam mit dem Generalhandlungsbevollmächtigten Markus Küthe in den kommenden Wochen einen Insolvenzplan erarbeiten, um das Unternehmen zu entschulden und neu aufzustellen. Das Eigenverwaltungsverfahren ist das passende Instrument, um eine finanzielle Sanierung des an sich tragfähigen Geschäftsmodells der DALEX GmbH zu erreichen.
Über die DALEX GmbH
Der Hersteller von Schweiß- und Automatisierungsanlagen DALEX GmbH mit Sitz in Wissen (Rheinland-Pfalz) wurde vor mehr als 112 Jahren gegründet und ist heute auf die Entwicklung und Produktion hochwertiger Systeme rund um das Widerstandsschweißen sowie weiterer Fügetechniken spezialisiert. Zur vielfältigen Produktpalette des Marktführers gehören Schweißanlagen mit halb- und vollautomatischer Bauteilzuführung, Drehtischanlagen und Linearsysteme. Der Produktionsfokus liegt heute vor allem auf abgestimmten Sonderanlagen, Roboterzellen und anspruchsvollen Schweißwerkzeugen für Kunden aus unterschiedlichsten Branchen. Als Spezialist in der Widerstandsschweißtechnik entwickelt DALEX nicht nur Schweißmaschinen, sondern auch Hochleistungs-Transformatoren und ist nach DIN ISO 9001 zertifiziert. Darüber hinaus bietet DALEX diverse Beratungsleistungen an. Das Unternehmen beschäftigt rund 140 Mitarbeiter. Weitere Informationen unter: https://www.dalex.de/
Liste der beteiligten Berater
Heidemann Küthe Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB
Rechtliche Beratung, Begleitung der Eigenverwaltung und Stellung des Generalhandlungsbevollmächtigten für das Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung
der DALEX GmbH
- RA Markus Küthe (Generalhandlungsbevollmächtigter; Federführung)
- RAin Katrin Tersteegen
- RA Jörg Maaßen
- RAin Daniela Müller
- (alle Restrukturierung, Sanierung und Insolvenzrecht)
Sachwaltung:
LIESER Rechtsanwälte Partnerschaft mbB
- RA Jens Lieser (vorläufiger Sachwalter)
- RAin Andrea Kuhl (Sanierung und Insolvenzrecht im Team des vorläufigen Sachwalters)
Ansprechpartner für die Medien
Pietro Nuvoloni
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PM ‘Schweißmaschinenhersteller DALEX GmbH saniert sich in Eigenverwaltung’ vom 16.06.2023