Pressemitteilung
Wohnmobilanbieter Roadfans hat Insolvenz angemeldet
- Vorläufiger Insolvenzverwalter will Geschäftsbetrieb stabilisieren und fortführen
- Vermietungsgeschäft mit Wohnmobilen ruht derzeit aus insolvenzrechtlichen Gründen
- Werkstattbetrieb läuft uneingeschränkt weiter
- Neuverträge zu Fahrzeugverkäufen mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters gesichert
- Fortführungs- und Zukunftslösung durch Investor gesucht
Mönchengladbach/ Düsseldorf, 24.10.2024. Der Wohnmobilanbieter Roadfans GmbH (‚Roadfans‘) mit Sitz in Mönchengladbach hat am 17.10.2024 beim zuständigen Amtsgericht aufgrund von Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Das Amtsgericht Mönchengladbach ist dem Antrag gefolgt und hat Rechtsanwalt Nikolaos Antoniadis von der Kanzlei Antoniadis & Ure Rechtsanwaltsgesellschaft mbH aus Düsseldorf zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Das deutschlandweit agierende Unternehmen Roadfans hat sich auf die Vermietung, den Verkauf sowie die Reparatur und Wartung von Wohnmobilen unterschiedlicher Größenordnungen spezialisiert. Mit einer Fahrzeugflotte von rund 1.100 Wohnmobilen und 13 Standorten gehört Roadfans zu den größten Wohnmobilanbietern in Deutschland.
Löhne und Gehälter der Beschäftigen gesichert
Die 179 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Hauptsitz und an den 13 Standorten sind von dem vorläufigen Insolvenzverwalter Antoniadis sowie dem Geschäftsführer Jan Philipp Harmes über den Antrag sowie den aktuellen Stand informiert worden. Die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sind über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit über den Zeitraum Oktober bis Dezember 2024 gesichert. Der vorläufige Insolvenzverwalter Nikolaos Antoniadis und sein Team setzen alles daran, den Geschäftsbetrieb gemeinsam mit der Geschäftsführung zu stabilisieren und fortzuführen. „Wir haben ein fantastisches Team, das auch in dieser schwierigen Phase loyal zusammensteht und an eine Sanierung sowie weitere Zukunft unseres Unternehmens glaubt“, sagt Jan Philipp Harmes.
Rückzahlung von Kautionen vor dem Insolvenzantrag nicht möglich
Derzeit ruht die weitere Vermietung von Wohnmobilen, aus rechtlichen Gründen. Daher kann das aktuelle Vermietungsgeschäft vorerst nicht fortgeführt werden. Ohnehin sind Anmietungen für Wohnmobile im Spätherbst oder den Wintermonaten eher die Ausnahme. Sofern allerdings Kunden derzeit mit angemieteten Wohnmobilen noch unterwegs sind, können diese die Nutzung vertragsgemäß fortsetzen und geben das Fahrzeug gemäß den Vereinbarungen im Vertrag zurück. Rückzahlungen von Kautionen, die bis zum 17.10.2024, dem Tag der Insolvenzantragstellung, von Kunden für die Anmietung gezahlt wurden, dürfen jedoch aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht erfolgen.
Insolvenzverwalter sichert Verkauf von Wohnmobilen bei Neuverträgen
Der Verkauf von Wohnmobilen ist weiterhin möglich. Interessenten, die noch keinen Kaufvertrag abgeschlossen haben, können mit der verbindlichen Zusage des vorläufigen Insolvenzverwalters ein Wohnmobil nach vollständiger Zahlung erwerben. Wurde hingegen ein Kaufvertrag bereits geschlossen, so wird in jedem Einzelfall geprüft, wie und ob der Kaufvertrag noch umgesetzt werden kann. Der Werkstattbetrieb läuft uneingeschränkt weiter. Kunden können ihre Wohnmobile nach Terminvereinbarung abgeben, warten und reparieren lassen.
Schwankender Markt und schwierige Rahmenbedingungen führten zu Insolvenz
Der Wohnmobilmarkt unterliegt starken Schwankungen bei der Nachfrage. Nach Jahren kontinuierlichen Branchenwachstums gab es in und unmittelbar nach der Coronapandemie eine sprunghaft gestiegene Kaufbereitschaft für Wohnmobile. Die hohe Nachfrage bei geringen Fahrzeugbeständen führte in der Folge zu hohen Preissteigerungen bei Neufahrzeugen. Als die Pandemie- und Ukraine-Lieferengpässe überwunden waren, kam es zu einer Überproduktion. Gestiegene Zinsen erhöhten gleichzeitig den Preisdruck im Neu- und Gebrauchtwagenhandel, sodass diese schwierigen Rahmenbedingungen zur Insolvenz führten.
Wohnmobilgeschäft mit Zukunft
„Die Verbundenheit zu Natur und Landschaft und der langfristige Trend zu Wohnmobilen wird weiterhin Bestand haben. Daher sehe ich durchaus Chancen, dass sich dieses Marktsegment erholt. Wir werden alle Optionen prüfen, um Roadfans zu erhalten und fortzuführen und die Gläubiger bestmöglich zu befriedigen“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Nikolaos Antoniadis. Der vorläufige Insolvenzverwalter führt gemeinsam mit dem Geschäftsführer bereits erste Gespräche mit Interessenten und möglichen Investoren. Im Zuge einer übertragenden Sanierung könnte Roadfans z.B. künftig an Investoren verkauft werden und damit neu durchstarten.
Über Roadfans
Die Roadfans GmbH hat sich auf die Vermietung und den Verkauf von Wohnmobilen spezialisiert. Gegründet im Jahr 2017, bietet das Unternehmen innovative und flexible Möglichkeiten, Wohnmobile online zu buchen: ohne Mindestmietdauer und mit flexiblen Abhol- und Rückgabezeiten. Neben der Vermietung bietet Roadfans auch den Verkauf von Wohnmobilen sowie Wartungs- und Reparaturdienstleistungen an. Das Unternehmen betreibt deutschlandweit 13 Standorte und besitzt eine Flotte von etwa 1.100 Fahrzeugen. Weitere Informationen unter: www.roadfans.de
Über Kanzlei Antoniadis & Ure
Antoniadis & Ure ist eine ausschließlich auf dem Gebiet der Insolvenzverwaltung und Sachwaltung sowie der Steuerberatung tätige Sozietät von Rechtsanwälten und Steuerberatern mit Standorten in Aachen, Bochum, Brühl, Duisburg, Düsseldorf, Erkelenz, Mönchengladbach, Recklinghausen, Solingen und Prag. Die Kombination von rechtlichem, betriebswirtschaftlichem und steuerlichem Fachwissen mit unternehmerischer Kompetenz ermöglicht es den Insolvenzverwaltern von Antoniadis & Ure, Zusammenhänge zu überblicken und kreative unternehmerische Lösungen zu entwickeln. Dabei ist Antoniadis & Ure sowohl national als auch international tätig. Weitere Informationen unter: www.anure.de
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